Im Formationsflug über die Autobahn

Frieda Braun präsentiert am 17. und 18. November ihr neues Soloprogramm - das Publikum ist begeistert

Zweimal musste Frieda Braun am Freitagabend noch auf ihren Spickzettel schauen. Aber genau das sind die Momente, die den Zuschauern bewusst machen, dass es gerade etwas ganz Besonderes erleben: Einen Abend, an dem selbst die Künstlerin noch ein kleines bisschen Nervosität zeigen darf.

Die Winterbergerin Karin Berkenkopf zeigte aber auch, dass sie ihre Kunstfigur weiterentwickelt hat: nicht nur optisch in frischem goldgelben Kleid, sondern auch mit ihrer Gestik, Mimik und Körpersprache. Längst ist Frieda Braun eine Größe der deutschen Kabarettszene. Und noch immer gibt sie ihre Premieren bei Kultur Pur.

Auf der Bühne des Bestwiger Rathause präsentierte sie vor zweimal 400 Zuschauern im seit Monaten ausverkauften Bürgersaal ihr neues Programm "Erst mal durchatmen." Viel Zeit zum Luft holen bleibt aber nicht. So dicht reiht sie ihre Gags und Anekdoten aneinander.

Atemübungen mit der Splittergruppe

Beginnend mit den Atem-Übungen ihrer KFD-"Splittergruppe" im Yoga-Kurs, bei der sich Lisbeth die Sätze der Lehrerin einfach nicht merken kann: "Ich gebe ab" und "Ich nehme auf". Sie bringt sie immer wieder durcheinander, sagt beim Ausatmen "Ich nehme ab" und beim Einatmen "Ich gebe auf." Dabei habe sich ihr Redeanteil seit der Hochzeit mit Franz doch so deutlich zu ihren Gunsten verändert, dass alle schon dachten, der Franz habe das Sprechen verlernt.

Und so finden ihre Zuschauer in den Geschichten ihren eigenen Alltag wieder. Von der ihre Hände in Palmolive badendenden Tilly, mit der Friedas Generation groß geworden ist, bis zum Herantasten an die neuen Medien, wenn Sohn "Göörch", der eigentlich Jörg heißt, für Mutter Mia einen Blog programmiert, und in dem sie auf einmal "Tausende von Verfolgern hat".

Tausende von Verfolgern hat ihre Splittergruppe auch auf der Autobahn, wenn sie in drei Autos nebeneinander "im Formationsflug" vor dem Stau herfährt. Überhaupt schätzt Frieda Braun die klare Ordnung auf der Autobahn mit der Überholspur links und der Erholspur in der Mitte. Und rechts fädele sich der Verkehr aus den Auffahrten ein: "Das ist ja nur auf der Autobahn so: Dass die, die ganz rechts fahren, für die Integration der Neuankömmlinge verantwortlich sind."

Pediküre-Fische im Frisörsalon

So philosophiert Frieda durchweg über ihren Alltag und neue Trends, mit der ihre Splittergruppe fremdelt, die aber auch nicht an ihr vorbeigehen. Zum Beispiel "wenn's Brünhild in ihrem Frisörsalon jetzt auch Aquarien mit Pediküre-Fischen zur Fußpflege aufstellt." Dort bemerkt sie, wie nachhaltig Fische denken: "Denn die knabbern nur die Hornhaut ab. Sie wissen ganz genau: Essen wir den ganzen Fuß, wächst da nix mehr nach." Die Menschen würden da anders ticken.

Nach über zwei Stunden kommt Frieda Braun zum Ende ihrer Betrachtungen. Und natürlich wird es auch zum Finale noch einmal skurril. Denn da geht es um Bettwanzen, zwischen denen sie mit ihrem Mann Erwin liegt wie "ein leckerer Auflauf".

Diese Premiere macht Appetit auf mehr. Oder man könnte auch sagen: Sie hat tierisch viel Spaß gemacht. Daher gab es zum Abschluss an beiden Abenden von den jeweils 400 Gästen  frenetischen Applaus.

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