Am Freitagabend brachte die Götz Alsmann-Band den Sound der amerikanischen Broadway-Musicals und Revue-Schlager aus den 40er und 50er Jahren ins Sauerland. Neu arrangiert, aber schon mit deutschen Texten aus jener Zeit, hatte die Band die Songs ihres neuen Albums in den legendären New Yorker Sear Sound-Studios aufgenommen. "Vor uns war Yoko Ono da. Danach kam Paul Simon. Das war schon ein Erlebnis", verriet Götz Alsmann nach dem Auftritt. Die Begeisterung ist den Musikern noch Monate nach ihrem USA-Aufenthalt anzumerken.
In bonbonfarbenen Jacketts mit Samtkragen sogen sie das Publikum in die Vergangenheit. Götz Alsmann erklärte den 400 Zuhörern im ausverkauften Rathaus auch, wie ihn die 50er schon in seiner Kindheit faszinierten: Das Rahmenprogramm der Modenschau des Otto-Versands in Münster war für ihn das Schlüsselerlebnis. Eigentlich nur mitgenommen, weil ihn die Mutter nicht allein lassen wollte, lauschte er dort dem Sound des "legendären" Pianisten Big Bobby Bingo: "Im rosa Jackett mit Samtkragen. Falls Sie sich so etwas vorstellen können." Und nachdem er den Musiker sogar persönlich kennenlernte, war für ihn der Berufswunsch klar. Jetzt begeistert die Götz Alsmann-Band ihr Publikum in ganz Deutschland.
Ein LKW voller Klangtechnik
In Bestwig reiste sie mit einem LKW voller Klangtechnik und Instrumenten an. Altfrid Maria Sicking wirbelte am Vibraphon, der den Schlagern ihren ganz eigenwilligen Sound verleiht. Rudi Marhold bediente das Schlagzeug, Michael Müller den Bass und Markus Paßlick die Percussion. Götz Alsmann sang und spielte am Flügel, der in den obersten Oktaven offenbar nicht hundertprozentig gestimmt war. Doch nach einem Fachgespräch zwischen Klavierstimmer und Künstler zur Pause in der Garderobe war klar: Das liegt am Instrument. Auf der Bühne sagte Alsmann: "Das ist eben ein altes Schätzchen, an dem schon Johannes Brahms gespielt hat. Und der hatte ihn von Mozart gekauft. Auf E-Bay. Für mich ist es doch eine Ehre, daran zu spielen."
Vielleicht sind es Erlebnisse und persönliche Begegnungen wie diese, dass auch große Künstler immer wieder gern zu uns ins Sauerland kommen. Mit den Worten "Sechs Jahre unseres Lebens sind verstrichen, bis wir endlich wieder hier sein dürfen" hatte die Band ihren Auftritt begonnen. Und Götz Alsmann beendete ihn mit den Worten: "Bestwig, wir kommen gerne wieder! So oft Ihr wollt!" Das hörte das begeisterte Publikum gerne.
P.S.: Wenn jemand 60.000 Euro für einen Steinway-Flügel über hat, der 19,5 Tonnen Zuglast auf den Saiten aushält, um ihn auf das Vibraphon abzustimmen, kann er sich gern bei uns melden. Sonst wäre Götz Alsmann aber auch bereit, beim nächsten Mal wieder auf unserem Johannes-Brahms-Flügel zu spielen. Außer den Musikern und dem Stimmer hat die leichte Unsauberheit im Diskant wahrscheinlich kaum jemand bemerkt.
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