"Ich sag's mal anders..."Gefühlt 50 Mal hörten die Zuschauer im ausverkauften Bürgersaal des Rathauses am Freitagabend diesen Satz. Allein eine ganze Stunde lang verbrachte Torsten Sträter damit, über sein bislang einziges Gastspiel in der Schweiz zu berichten. Natürlich nicht, ohne abzuschweifen. Oder - "mal anders gesagt" - Dinge zu erzählen, "die gar nicht hierhin gehören." Das Publikum hatte Spaß an seinem Galopp durch skurrile Begegnungen und Begebenheiten - und verabschiedete ihn nach drei Stunden mit tosendem Applaus.
Die Rahmenhandlung seines Auftritts in der ersten Stunde bildete im Wesentlichen eine Szene: die beleuchtete Minibar in seinem Schweizer Hotelzimmer. "Hinter deren Milchglasscheibe bückte sich devot so'n Snickers." Dabei hatte sich Torsten Sträter doch vorgenommen, nachts nach 4 Uhr keine Kohlenhydrate mehr zu sich zu nehmen - weil es dann ja auch bald wieder Frühstück gibt. Und außerdem sei in der Schweiz alles so teuer. Also versuchte er den Schokoriegel als Ersatzbefriedigung nur zu betasten: "Ich fühlte die Nüsse unter dem Papier..." Es half alles nichts. Am nächsten Morgen bezahlte er die neun Euro an der Rezeption anstandslos.
Spaß mit dem Bestwiger Publikum
Den Mann mit der Mütze kennt man vor allem von seinen Auftritten die Dieter Nuhr, wie er auf dem Stuhl sitzt und Kurzgeschichten liest. Deshalb hatte ihn kaum jemand so erwartet, wie er am Freitagabend auftrat: Da kam er kaum zum Lesen, soviel Spaß hatte er beim Plaudern und Abschweifen - und mit dem Bestwiger Publikum.
Er berichtete davon, wie er am Heiligabend um 23 Uhr die Zeugen Jehovas besuchte, um mit ihnen über den Speicherplatz auf der neuen Playstation zu sprechen, "weil ich einfach mal etwas zurückgeben wollte". Er beschrieb die Wohnung seiner Oma, die eine Vorliebe für Handarbeiten und christliche Symbolik pflegte "so dass sie aussah, als hätte jemand versucht den Vatikan zu häkeln." Und er gestand, dass er eigentlich gar keine Botschaft habe, nur dem Rat: "Gib immer 100 Prozent. Außer beim Blutspenden."
Ansgt vor der Begegnung mit dem Hai
Sträter spendet allerdings kein Blut. Denn es gibt drei Dinge, vor denen er Angst hat: vor dem Blut abnehmen, vor Haien und vorm Fliegen. Deshalb ist sein größter Albtraum, "eines Tages mit dem Flugzeug ins Meer zu stürzen, wo ich einem Hai begegne, der mir Blut abnimmt."
Was er von sich gab, klang teilweise absurd. Und doch entlarvte er dabei hemmungslos all unsere menschlichen Schwächen. Auch seine eigene Schwäche für schwarze Mützen: "Die trage ich, weil ich so schwitze. Nun gut, ich schwitze auch, weil ich die Mütze trage. Es ist ein Teufelskreis..."
Die 400 Besucher hätten ihm noch stundenlang zuhören können. Aber irgendwann musste Schluss sein. Ins Gästebuch schrieb er später: "Bereitet alles für meine Rückkehr vor!" Das tun wir gerne!
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