Gelungener Schlussakkord - oder doch ein Comeback?

„Das kann doch nicht das letzte Mal gewesen sein!“, äußerten sich viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer des kleinen Gospelworkshops vor dem Konzert von „Pur Voices“ aus Hannover am Samstagabend in der Velmeder St. Andreas-Kirche. Innerhalb von zwei Stunden hatten die 60 Aktiven acht Lieder eingeübt. Zusammen mit drei Solostücken fügten die sich zu einem stimmungsvollen Konzert zusammen, das knapp 200 Besucherinnen und Besucher miterlebten. Und auch die gaben mit ihrem begeisterten Applaus zu verstehen: „Kommt wieder!“

13 Mal gestaltete das Ensemble unter der Leitung des Brasilianers Carlos Garcia auf Einladung der Katholischen Kirche Meschede-Bestwig und des Vereins Kultur Pur bis zu der Coronazeit in Bestwig einmal jährlich ein Gospelwochenende. Der Projektchor wuchs bis auf 100 Teilnehmende. „Aber dann kam Corona. Und das hat vieles kaputt gemacht. Jetzt geht es wieder los, aber anders und vielleicht auch kleiner“, meinte Michael Gockel von Kultur Pur in der Kirche. Tatsächlich haben sich nach Corona viele Chöre neu formiert. Auch bei den Gästen aus Hannover gibt es Veränderungen. Aber wenigstens wollte man jetzt noch einmal ein gemeinsames Konzert gestalten und einen Schlussakkord setzen.

Es war fast wie immer

Dass sich zu diesem Mitmachkonzert gleich 60 Sängerinnen und Sänger meldeten, war eine positive Überraschung. Und die hatten schon bei Kaffee und Kuchen vor den Proben das Gefühl, als sei es wie immer. „Es ist so schön, Euch alle wiederzusehen. Wir haben Euch vermisst. Und trotzdem ist es wie früher“, meinte auch Beate Reichert von Our Voices.

Drei neue Lieder wurden im Pfarrheim eingeübt. Und bei den alten, schon bei früheren Wochenenden einstudierten Klassikern fanden Sopran, Alt, Tenor und Bass schnell wieder zusammen. Ebenso sprang der Funke bei dem Konzert auf die Besucherinnen und Besucher über. Bei Songs wie „Malo Malo“, „This little light of mine“ oder Oh happy day“ hielt es keinen auf den Bänken. Auf einmal war der Chor viermal so groß.

„Wir gucken mal, wie es weitergeht“, versprach Michael Gockel am Schluss. Und Gemeindereferentin Ursula Klauke bekam schon kurz nach Veranstaltungsende die ersten Mails mit der Bitte, die Gospel-Tradition doch fortzuführen. Und so bleibt offen, was der Samstag wirklich war: ein fulminanter Schlussakkord oder doch ein Comecback?