Alsmann präsentiert formvollendet italienische Komplimente

Über 400 Besucher erleben begeisterndes Konzert in der Mescheder Stadthalle

Welch ein schöner Abend im "Denkmal des unbekannten Vertäfelers": Götz Alsmann brachte mit seiner Band am Samstagabend zweieinhalb Stunden vor über 400 Zuhörern italienisches Flair in die Stadthalle Meschede. Und natürlich witzelte der Entertainer dabei nicht nur über die Eigenarten der Italiener, sondern auch über die der Deutschen. Dass man sich hierzulande zu Konzerten in dunkel vertäfelten Hallen mit dem Charme der 70er Jahre trifft, ist eine dieser Beobachtungen.

Die italienischen Canzonen, die Alsmann in seinem aktuellen Programm "Rom" präsentiert, stammen meist aus den 50er und 60er Jahren. Hits wie Azzuro, Marina oder Che Bambola rissen das Publikum mit. Und natürlich durfte der Abend nicht zu Ende gehen, ohne dass bei Capri - irgendwo hinter der dunklen Vertäfelung - die rote Sonne im Meer versinkt.

Heilige Messe und sündhafte Lieder

Aufgenommen hatte die Götz Alsmann-Band das nach "Paris" und "New York" dritte Album ihrer Städtetrilogie in den legendärem Forum Musik Village Studio Studio, in dem Ennio Morricone seine zahlreichen Alben produziert hat. Es befindet sich in den Katakomben einer Kathedrale, die nicht nur das Studio, sondern auch noch ein Theater beherbergen. "Und so werden im Keller sündhafte Lieder gespielt, während oben drüber jeden Morgen die heilige Messe gelesen wird. Das ist Rom!", scherzte Alsmann.

Gemeinsam mit Altfrid Sicking am Vibraphon und an Blasinstrumenten, Ingo Senst am Kontrabass, Rudi Marhold am Schlagzeug und Markus Passlack an den Percussion-Instrumenten belebte Götz Alsmann am Flügel jenes Genre, das in Deutschland eher verlacht, in anderen Ländern dagegen eher gefeiert wird: den Schlager.

Zertifiziert für undurchsichtige Geschäfte

Das jährliche Festival in San Remo sei noch heute ein Ereignis, das in Italien die Straßen leer fege, "so dass nur noch einzelne Präriewiesenballen durch die Straßen wehen und einsame Kojoten ihre Runden ziehen", meint Alsmann. In seiner Heimatstadt hat er einen persönlichen San Remo-Berater gefunden: Ein Italiener, "der mittlerweile in eine westfälische Metzgerdynastie" eingeheiratet habe und einen "zertifizierten Betrieb für undurchsichtige Geschäfte aller Art" führe. Aber in der Liebe zum Schlager sei er mit ihm vereint.

Natürlich geht es auch in vielen italienischen Schlagern um die Liebe. Doch sei das Kompliment - besonders das der italienischen Männer gegenüber den Frauen - nirgendwo sonst so formvollendet,  "während der Deutsche Mann mit Formulierungen wie 'Alle Achtung, meine Dame! Da haben Sie ja ordentlich Musik unter ihrer Bluse' eher zum Alle-Neunen-haften" neige. Und so ist das Rom-Programm auch eine respektvolle Verneigung vor der italienischen Alltagskultur.

Höhepunkt im Tourneeplan

Die Alsmann-Band interpretierte sie Songs neu, gab ihnen zum Teil auch neue Texte, sofern es keine angemessenen, deutsche Übersetzungen gab. Vor allem durch Alsmanns markante Stimme,  sein Können am Flügel und das Vibraphon erhielten die im Studio des legendären Ennio Morricone eingespielten und am Samstag auf der Bühne präsentierten Songs ihren ganz eigenen Sound.

Seinen Spruch, dass Meschede der Höhepunkt im diesjährigen Tourneeplans sei, mag Alsmann auf anderen Bühnen wohl auf andere Städtenamen ummünzen: Doch man merkte den fünf Musikern vom ersten Augenblick an, wieviel Spaß sie bei ihrem Auftritt haben. Gute Stimmung verbreitete die Band selbst nach dem Konzert noch hinter der Bühne.

Gerne will sie das Sauerländer Publikum wieder beehren. Ob dann erneut in der Stadthalle Meschede, wohin Kultur Pur diesmal ausnahmsweise auswich, oder wieder in der Heimstädte des Vereins im Bestwiger Rathaus, wird man sehen.

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