Liebenslieder als gesundheitsfördernde Droge

Dass Liebe die Wirkung einer Droge haben kann, bewies die Gustav Peter Wöhler-Band am Freitagabend im Bestwiger Bürgersaal auf musikalische Weise: Zweieinviertel Stunden lang präsentierte das Quartett seine Versionen ganz persönlicher Lieblingslieder - von David Bowie bis Rio Reiser, von Simon and Garfunkel bis zum Alan Parsons Project. Und das Publikum wollte die Musiker auch nach der dritten Zugabe noch gar nicht gehen lassen. Offenbar kann dieser Sound der Band süchtig machen.

"Wir haben Lieder ausgesucht, die davon erzählen, dass es mit der Liebe nicht klappt. Oder auch solche, wo die Liebe so großartig anfängt und dann den Bach runter geht. Für jeden ist also etwas dabei", scherzte der bekannte Schauspieler und Sänger Gustav Peter Wöhler. Tatsächlich war es die Abwechslung ruhiger Balladen und rockiger Passagen, die Mischung melancholischer und euphorischer Klänge, die Ausgewogenheit zwischen Dur und Moll, die das Publikum auf die Reise durch eigene Gefühlswelten mitnahm.

Für Gustav Peter Wöhler gehört die Musik seit Kindesbeinen zum Leben. Er kann nicht ohne. "Mit 63 könnte ich ja eigentlich in Vorruhestand gehen. Aber die Rente reicht nicht aus. Ich muss einfach weiter Musik machen", sagte er augenzwinkernd.

Art Garfunkels Brindge over troubled Water erhielt musikalisch ein ganz neues Gewand, in dem scheinbare Dissonanzen zu harmonischen Akkorden verschwammen. Und auch David Bowies Life on Mars klang bei Wöhler viel smarter. "Ich hatte mich ja lange nicht getraut, Bowie zu interpretieren. Aber jetzt ist er ja tot", philosophierte der Musiker.

Dabei glänzen vor allem immer wieder die drei Instumentalisten im Hintergrund: Mirko Michalzik an der Gitarre, Kai Fischer am Flügel und Olaf Casimir am Bass packten gelegentlich ihr ganzes Können aus. Da driftete das Spiel des seichten Pops und Rocks auch schon mal in eine Jam-Session ab, das die Zuschauer mitriss.

Es war fast schon eine Überdosis an Musik. Aber diese Droge tat er Seele gut. Ganz ohne schädliche Nebenwirkungen.